Trainingswettkampf 2010
Bundesligamodus als Vorbereitung auf die neue Runde - Zu Gast auf den neuen Ständen der SGi Colmberg

Für den Gast SV Virnsberg war es die Generalprobe vor dem ersten Wettkampf im neuen Ligamodus, für den Gastgeber SGi Colmberg hingegen die Generalprobe für die neue Schießanlage in Hinblick auf die neue Wettkampfsaison. Somit hatte jedes der Teams etwas von dem Kräftemessen auf Probe, das eigentlich ganz im Zeichen von Spaß und Freundschaft stand.Freitag, 03. September 2010, 19:45 Uhr – mit leichter Verspätung besetzten die Schützen die Stände. Mit Musik und der Moderation durch den 1. Schützenmeister der SGi Colmber, Hans Stamminger, kam schnell eine sonst eher ungewohnte Wettkampfstimmung auf. Im direkten Duell Modus entschieden also die Einzelpunkte der Paarungen über Sieg oder Niederlage. Für den SV Virnsberg trat die 1. Mannschaft gemäß der aktuellen Rangliste mit den Schützen Christoph Strauß, Peter Reeg, Mirjam Guggenberger und Susanne Strauß an. Damit auch bei einem möglichen Ausfall für Ersatz gesorgt ist, schoss Michael Strauß aus der 2. Mannschaft außer Konkurrenz mit, um Erfahrungen in diesem neuen Modus zu erlangen. Auf Colmberger Seite trat ebenso die 1. Mannschaft mit den Schützen Claus Roßmann, Peter Schernau, Michael Hauf und Rudi Hüttinger an. Komplettiert wurde das Team von der Colmberger Leihgabe an die SG Weihenzell, Anke Stamminger, die für die Weihenzeller in der Mittelfrankenliga auf Punktejagd geht, an diesem Abend aber für ihren Heimverein an den Start ging. Gauoberliga gegen A1 - die zwei Klassen die zwischen den Gegnern auf dem Papier lagen, waren bei dem Duell Nebensache, doch jeder der Schützen spürte die größere Spannung als sonst. Das machte sich auch bei den 10 Minuten Probeschießen bemerkbar. Viele Neuner, weniger Zehner und angespannte Gesichter.
Das Publikum bekam die Duelle und die Einzelschützen vorgestellt und hatte gleichzeitig auf der Leinwand sämtliche Ergebnisse in Echtzeit im Auge. Nach 10 Minuten mussten dann die Wertungsschüsse fallen. Den ersten Schuss gab der Virnsberger Schnellschütze Peter Reeg ab und das gleich mit einer 10.

Im Duell 1 legte Claus Roßmann im Duell gegen Christoph Strauß schnell los, startete aber gleich mit mäßigen 91 ringen. Langsamer ließ es sein Konkurrent angehen. Christophs Bildschirm zeigte 96 Ringe an, was gleich ein komfortables Polster war. Viele Achter verbauten Claus das sonst gewohnte Ergebnis und er kam auch in der zweiten Serie nicht über 91 Ringe hinaus. Anders hingegen wieder bei Christoph. Er steigerte sich auf 98 Ringe und hatte zu diesem Zeitpunkt schon fast uneinholbare 12 Ringe Vorsprung aufgebaut. Erst jetzt kam die Colmberger Nummer Eins in den gewohnten Rhythmus und beendete den Wettkampf mit 95 und 97 Ringen, unter dem Strich 374 Ringe. Fünf Mal leuchtete insgesamt bei Claus Roßmann die Acht auf. Einen Stand neben ihm musste Christoph noch 15 Schuss abgeben und legte in der 3. Serie noch einmal 97 Ringe nach. Zum Schluss hin leuchtete dann aber auch bei ihm zwei Mal die Acht auf und so wurde es im vierten Seriendurchgang nur noch 92 Ringe, was aber zu 383 Ringen reichte und so den ersten Punkt für das Virnsberger Team bedeutete.

Das Duell auf 1: Claus Roßmann vs. Christoph Strauß

Peter Reeg auf Virnsberger Seite und Peter Schernau für Colmberg standen sich auf Duell 2 gegenüber. Ein Peter sollte also sicher gewinnen und ohne Frage lag die Favoritenrolle beim Virnsberger Peter. In der ersten Serie lagen beide Schützen fast noch auf Augenhöhe, als Schernau mit 92 Ringen eröffnete und Reeg mit 94 Ringen. Doch bereits in der zweiten Serie ging der Schere zwischen den Beiden extrem auseinander. Bei Peter Reeg kamen 96 Ringe heraus, nach einer Fünf und mehreren anderen Ausreißern waren es bei Peter Schernau nur 83 Ringe. Damit war die Partie eigentlich schon entschieden. Denn Peter Reeg zog einsam seine Kreise und legte sin gewohnt schneller Manier 96, 95 und 97 Ringe nach und kam auf 382 Ringe. Die Geschwindigkeit war wieder einmal Trumpf, denn nicht nur die hohen Ergebnisse setzten Schernau unter Druck, sondern auch die Tatsache, über einen Großteil des Restprogramms zu wissen, was noch zu einem theoretischen Sieg geschossen werden müsste. Mit 88 und 90 Ringen war dies nicht mehr der Fall und der Colmberger Peter ging mit 353 Ringen vom Stand. Peter Reeg holte den zweiten Punkt nach Virnsberg.

Auf Position 3 sollte es nicht nur laut Statistik knapp zugehen, denn Michael Hauf und Mirjam Guggenberger liegen derzeit auf demselben Leistungsniveau. Der Start von Mirjam stand bis zuletzt auf der Kippe, da eine Hornhautentzündung nicht gerade förderlich ist, wenn man einen geschärften Blick für die Scheiben haben soll, doch Mirjam entschied sich für einen Start, was aller Ehren wert ist. Für den Colmberger Nachwuchsschützen Michael begann der Wettkampf mit leichten Vorteilen, als er mit 94 Ringen begann, Mirjam nur 92 Ringe dagegen setzen konnte. Das Blatt wendete sich jedoch auf den Schüssen elf bis 20. Michael erreichte nur 88 Ringe und die „Mire“ konterte mit 96 Ringen und zog den Vorteil auf ihre Seite. Jedoch ließ sich auch Michael nicht lumpen und erholte sich von seiner schwachen Serie, in dem er 97 Ringe vorfuhr. 93 Ringe waren von Mirjam die Antwort und so entschied sich alles in der letzten Serie. Mit geringem Zeitabstand beendete Hauf die vierte Serie mit 96 Ringen und legte 375 Ringe vor, die es von Mirjam zu schlagen gilt. Ein durchaus machbares Ergebnis, musste sich doch „nur“ 94 Ringe schießen. Für ein Stechen entschied das Duell, denn auf Mires Bildschirm blinkte die 9. Zwar setzte sie zum Ende noch einen in die Mitte, doch es fehlte bei 93 Ringen eben der entscheidende Ring zum Ausgleich und somit ging dieser Punkt an die Schützengilde Colmberg.

Holte den einzigen Punkt für Colmberg: Michael Hauf (links) gegen Mirjam Guggenberger

Susanne Strauß und Rudi Hüttinger traten im Duell 4 gegeneinander an. Auch Rudi Hüttinger ging geschwächt an den Start, verdient also ebenso Anerkennung für seinen Einsatz. Nach einer längeren Durststrecke war es für Susanne eine Probe aufs Exempel, ob die Leistungen aus dem Training mit in eine Wettkampfsituation übertragen werden konnten. Vorne weg sei verraten, dass dies zum größten Teil geklappt hat. Das Duell lebte nicht so sehr von der Spannung wie auf Position fünf und sechs, doch auch hier kämpften beide Schützen mit der Anspannung. Gegen die gewohnt langsam schießende Susanne legte Rudi Hüttinger hingegen schnell seine Serien hin. Er eröffnete mit 87 Ringen und ließ 85 Ringe folgen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Susanne gerade die erste Serie beendet und ging mit 92 Ringen in den Wettkampf. Mit 87 Ringen beendete Rudi dann seine dritte Serie. Langsam, im wahrsten Sinne des Wortes, fand auch die „Susl“ in den Wettkampf und steigerte sich auf 94 Ringe. Zeitgleich beendete Rudi seinen Wettkampf und zeigte zum Abschluss sein Potential mit 94 Ringen. Mit 352 Ringen beendete er sein Duell und musste von nun an die restliche Zeit auf das Ergebnis seiner Gegnerin warten, denn die zeigte sich unbeeindruckt, dass die dritte Serie neun Minuten vor Ablauf der Zeit beendet wurde, 95 Ringe wurden für sie verbucht und es galt noch zehn Wettkampfschüsse in der verbliebenen Zeit zu absolvieren. Als letzte Schützin am Stand waren nun alle Augen auf sie gerichtet und es fielen zu wenig Zehner, um in Richtung 380 zu kommen. 92 Ringe waren ihre Ausbeute , als die Uhr noch zwei Minuten Schießzeit anzeigte. Doch mit 352: 373 Ringen holte sie ungefährdet den dritten Punkt nach Virnsberg. Somit war das Hauptduell mit 3:1 Punkten entschieden und der Favorit wurde seiner Rolle gerecht. Jedoch wurde das beste Ergebnis außer Konkurrenz geschossen.

Duell 4: Strauß gegen Hüttinger - Jugend gegen Erfahrung

Anke Stamminger, erfahrene Duell-Schützin ließ nie einen Funken von Hoffnung für Michael aufkommen, sie startete konstant mit dreimal 97 Ringen und ließ den Wettkampf mit 95 Ringen ausklingen. 386 Ringe wären selbst an einem Sahnetag für Michael Strauß fast unschlagbar. Und so konnte Michael sich ganz auf sein Schießen konzentrieren. Der Einstand war sichtlich schwer, nur 90 Ringe nach den ersten zehn Schuss und der letzte Schuss auch noch eine Sieben. Stark hingegen die zweite Serie, die mit 96 Ringen dem derzeitigen Leistungsstand entspricht. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Denn die dritte Serie zeigte nur eine einzige 10 an und ging mit nur 88 Ringen aus. Zum Abschluss schoss Michael eine 91er Serie, auch hier war wieder eine Sieben dabei. 365 Ringe sind nicht der derzeitige Anspruch, doch unter der erstmaligen Situation eines Duellschießens lässt sich auf diesem Ergebnis aufbauen und auch die sonstigen Leistungen qualifizieren den erfahrensten Virnsberger Schützen als Edeljoker für die 1. Mannschaft. Im „Außer-Konkurrenz“-Duell siegte Anke Stamminger ungefährdet und geht so mit einem Trainingswettkampf mehr in die neue Saison der Mittelfrankenliga für die SG Weihenzell. Beobachtet wurde ihr Auftritt von mitgereisten Weihenzeller Fans und Mannschaftskameraden.

Duell zwischen Michael Strauß (vorne) und Anke Stamminger (dahinter)

Ergebnisübersicht

Pos. Ergebnis Ergebnis Punkte
1 Christoph Strauß 96 97 98 92 383 : 374 91 91 95 97 Claus Roßmann 1:0
2 Peter Reeg 94 96 95 97 382 : 353 92 83 88 90 Peter Schernau 1:0
3 Mirjam Guggenberger 92 96 93 93 374 : 375 94 88 97 96 Michael Hauf 0:1
4 Susanne Strauß 92 94 95 92 374 : 352 87 85 86 94 Rudi Hüttinger 1:0
5 Michael Strauß (AK) 90 96 8891365 386 97 97 97 95 Anke Stamminger (AK) (0:1)
SV Virnsberg 1 1512 1454 SGi Colmberg 1 3:1

Im Anschluss an den Wettkampf bekamen die Gäste im Colmberger Schützenhaus die neue Schießanlage von Hans Stamminger erklärt. Insbesondere der automatische Umbau von Luftdruckwaffen auf die Bogenbahn imponierte, da die komplette Wand mit den Schießständen mit einem Knopfdruck umgeklappt und weggeräumt werden kann. Nach der Demonstration trafen die Luftpistolenteams der SG Falke Sachsen und der SGi Colmberg ebenfalls bei einem kleinen Trainingswettkampf aufeinander.

Zur Stärkung bereiteten die Colmberger eine Vesperplatte zu, die sichtlich gut ankam. Beide Mannschaften waren sehr zufrieden mit dem Ablauf, den gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen und mit der Tatsache, dass jederzeit wieder ein solcher Trainingswettkampf zwischen beiden Teams stattfinden könnte.

Webmaster      04.09.2010, 02:34 Uhr | Update: 26.02.2020, 12:02 Uhr      Archiviert am 01.01.2011
Kommentare

Claus Roßmann
06.09.10, 20:44 Uhr
Tolle Gegner, Toller Bericht :) Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit ja mal wieder und wenns nur zum Training ist ;)

Christoph
04.09.10, 03:10 Uhr
Generalprobenfazit: Essen und Schießen in Colmberg sehr gut, Virnsberger Fangemeinde leider ein wenig unterbesetzt und zu leise! Aber das war ja auch erst die Generalprobe, gegen die Dachis muss der Schießstand beben ;-)



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