Bundesligafinale 2009
Unglaubliche Stimmung und Ergebnisse beim Bundesligafinale in Coburg - Schützenjugend mit dabei

Zu einer eher ungöttlichen Zeit traf sich die Virnsberger Truppe um 06.30 Uhr Morgen am Schützenhaus in Virnsberg, um das Bundesligafinale 2009 am 07. Februar in Coburg zu verfolgen. 17 Virnsberger machten sich auf zum Finale und verbrachten die ersten beiden Stunden erstmal auf Deutschlands Straßen. In der Sporthalle, die übrigens mit 1200 Zuschauern ausverkauft war, herrschte gleich in der Früh gute Stimmung, sowohl auf der Luftgewehrseite als auch beim Luftpistolenwettbewerb. Der erste Wettkampf stand um 9.00 Uhr auf dem Plan: Der Bund München gegen St. Hubert Elsen. Mit Trommeln, Ratschen, Rasseln und ordentlich sonstigem Lärm waren dann die letzten Schlaftrunkenen endlich wach und sahen Schießsport vom Feinsten. Auf Position 1 schenkten sich Mario Knögler (Bund München)und Dick Boschman (Elsen) bis auf den letzten Schuss nichts. Denn auf den letzten Schuss hatten beide eine 9, was zugleich für beide das Topergebnis von 397 Ringen bedeutete. Dies war nicht die einzige Begegnung, die unentschieden ausging. Auch zwischen Sylvia Aumann und Dirk Leiwen musste nach 393 Ringen für beide Schützen der Stechschuss entscheiden.

Zu diesem Zeitpunkt stand es in den Mannschaftspunkten 2:1 für Elsen. Die Regeln besagen, dass zuerst das Stechen entscheidet, dass auf der höheren Positionsnummer stand. Nach einer 9 für Sylvia Aumann und einer 10 für Dirk Leiwen stand der Sieg für Elsen fest und das Stechen auf Position 1 entfiel. Um 10.45 Uhr gab es ein weiteres Duell zweier Spitzenmannschaften:. Die HSG München gegen KKS Nordstemmen. Ein ungefährdeter 4:1 Sieg für die HSG München war schon beachtlich, was aber die Toppschützin Sonja Pfeilschiffter auf Position 1 den Zuschauern zeigte war wieder mal eine One-Woman-Show at its best. Nach einer einzigen 9,9 auf dem 5 Schuss fanden alle anderen 39 Schuss den Weg in die 10 und das brachten das Hammerergebnis von 399 Ringen. Doch die Münchner boten neben diesem Ergebnis ein geschlossenes hohes Mannschaftsergebnis mit weiteren 397, 395 undzweimal 393 Ringen. Spannend ging es um 12:30 Uhr weiter. Der SV Affalterbach traf auf TUS Hilgert. Auch hier gab es wieder ein Ergebnis, das sich von den anderen am Stand abhob. Beathe Gauß zeigte mit 398 Ringen, warum auch sie zum Elitekreis deutscher Schützen gehört. Leider reichte diese Einzelleistung nicht aus, denn TUS Hilgert konnte mit 3:2 Einzelpunkten aus dem Duell als Sieger hervor gehen. Als Gastgeber versuchte sich die SG Coburg um 14:15 Uhr gegen Post Telekom Düsseldorf. Dass dies ein Spitzenduell werden sollte, zeigte sich früh, denn gleich 2 Coburger starteten mit jeweils 100 Ringen. Stimmungstechnisch sorgten aber die Fans der Luftpistolenmannschaft der SB Broistedt, die mit lauten Gesangseinlagen und stimmungsvollen Untermalungen für die richtige Atmosphäre sorgten.

Am Anfang hatten alle den Eindruck, dass die SG Coburg das Ding leicht nach Hause fahren würde. Ein Indiz für diese Annahme war auch die 397 Ringe von Jürgen Wallowsky. Jedoch wankten immer mehr Coburger Schützen und so kam es, dass neben Position 2 (394:394) auch Position 4 (392:392) am Ende ein Remis auf dem Bildschirm stehen hatte. Im entscheidenden Stechen wurde allen Zuschauern Spannung pur geboten - den Schützen dürfte die Spannung fast ein bisschen zu viel gewesen sein. 1200 Zuschauer hatten ihre Augen auf 2 Schützen gerichtet, die unter den Klängen von "Spiel mir das Lied vo Tod" auf die Ansagen warteten. Es standen sich Adela Sykorova (SG Coburg) und Mar Andrzejewski (Post Telekom Düsseldorf) gegenüber. Beide Schützen setzten den ersten Stechschuss auf 10, was für reichlich Jubel sorgte. Im zweiten Schuss leuchtete zuerst auf Coburger Seite ein gelber Fleck auf, doch der Gegner konnte dies nicht ausnützen und schoss ebenso eine 9. Dieses Bild ergab sich auch im 3. Stechschuss: Beide Schützen leisteten sich eine 9 und die Halle bebte vor Begeisterung. Dass dies nicht so weitergehen konnte, dafür sorgte der 4. Stechschuss. Adela Sykorova hatte die Nerven und schoss die ersehnte 10. Ihr Gegner verließen die Nerven und es stand eine 8 auf seiner Seite. Somit zog Coburg glücklich ins Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ein.

Das erste Halbfinale fand um 15:45 Uhr zwischen St. Hubertus Elsen undTUS Hilbert statt. Und auch in diesem Durchgang bestätigten die Schützen den Ruf der Bundesliga: "die Creme de la Creme" im Schießsport gab sich keine Blöse und so konnten wir auch hier wieder Ergebnisse wie 396 von Niccolo Campriani oder sogar 397 von Eva Schmitz bestaunen. Und wie sollte es anders sein fiel auch hier die Entscheidung im Stechen zwischen Thomas Hoche (TUS Hilbert) und Damian Kontny auf Position 3, denn beide hatten 391 Ringe auf der Anzeige stehen. Mit einer 10 schoss Damian Kontny St. Hubertus Elsen in das Bundesligafinale, denn sein Konkurrent traf nur die 9.

Im zweiten Finale standen sich mit SG Coburg und der HSG München zwei Anwärter auf den Meistertitel gegenüber. Diese Paarung war zugleich im letzten Jahr das Finale, in dem die SG Coburg gewann. Wie auch die anderen Partien zählt jeder Ring. Ein erneutes Ausrufezeichen setzte Sonja Pfeilschiffter, die dem Publikum wieder einmal 399 Ringe servierte und ihren Wettkampfpunkt gegen 394 Ringe holen konnte.

Die HSG München hatte auf den letzten 5 Schüssen ihrer beiden Schützen auf Position 3 und 4 nur noch die Möglichkeit ins Stechen zu kommen, wenn beide nur noch die 10 treffen würden. Doch diese Chance halbierte sich, als Sylvia Rachel auf dem 37 Schuss eine 9 setzt und ihr Teamkollege Thomas Farnik auf dem 36 Schuss gleich tat. Die SG Coburg stand als Titelverteidiger wieder einmal im Finale und hat diese Titelverteidugung am Sonntag gegen St. Hubertus Elsen auch geschafft. Die HSG München erkämpfte sich den 3 Rang, wobei auch hier wieder einmal Sonja Pfeilschiffter aus dem Spitzenfeld herausragte. Zum dritten Mal an diesem Wochenende: 399 Ringe!

Ein wunderbares Wochenende, dass den Jungschützen viel Spaß machte und für viel Trainingsanreiz sorgte. Auch den Betreuern und Fahrern gefielen die Stunden in Coburg, ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.

Webmaster      13.02.2009, 23:16 Uhr | Update: 25.02.2020, 13:02 Uhr      Archiviert am 01.01.2010
Kommentare

EMS adT Könige
12.02.09, 12:23 Uhr
Das Bundesligafinale in Coburg war schon eine tolle Sache. Wenn man die Fans des SB Broistedt gesehen und vor allen Dingen gehört hat, ist so mancher Fußballfanblock im Stadion ein Stummfilm. Hut ab vor den Schützinnen und Schützen, die in einem solchen Hexenkessel geschossen haben und dabei unter Hochspannung Höchstleistungen geboten haben. Da können wir uns etwas davon abschneiden ! War echt ein toller Tag !



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