Das schönste Sommerwetter hat beim Sommerbiathlon immer einen Nachteil, denn die Hitze auf den langen Massenstartstrecken machte sich bei allen Läufern bemerkbar. Doch am Ende grinsten vor allem die Sieger und alle zufriedenen Finisher. Besonders groß dürfte das Grinsen bei Nico Ehrmann ausfallen, der am dritten Tag, die dritte Medaille einsackte – diesmal war es Silber. Und wie es unter Geschwistern eben so ist, belohnte sich auch Maja Ehrmann für die Mühen mit der ersten Medaille an diesem Wochenende. Sie kam ebenso auf den 2. Rang.
Starkes Laufen, ausbaufähiges Schießen ist gleich Silber
Viermal Schießen und 5 Kilometer – ein ordentliches Programm, wenngleich das Schießen eigentlich die zentrale Herausforderung für Nico Ehrmann im Massenstart ist. Trotz sechs Strafrunden aus den
ersten beiden Liegendanschlägen hielt er sich auf der Strecke immer in Podestnähe auf. Die Spitze leistete sich immer wieder Patzer, die es den Verfolgern erlaubte, sich immer wieder heran zu arbeiten.
Der folgenschwerste Fehler unterlief Max Kögler (Burgschützen Burgrain), der auf den unterirdischen Schießständen einen Fehlschuss für sich als Treffer erkannte und in der Folge eine Strafrunde zu wenig
lief, was eine Strafzeit von 2 Minuten bedeutete. Obwohl er auch als Erster einlief, jubelte als Bayerischer Meister dann aber Simon Meigen (SG Hubertus im TSV Grombühl), dessen Rückstand durch die
Strafzeit nicht mehr ins Gewicht fiel. Diese Entscheidung beeinflusste dann auch den Rennverlauf für den Virnsberger. Im Stehendschießen musste er nochmal dreimal abbiegen, die direkte Konkurrenz
Philipp Vogel (SG Falkenhorst Forstenried) riss aufgrund eigener Strafrunden dann ab und so war Nico auf einmal auf dem zweiten Rang. Simon Meigen reichte der Vorsprung vor Nico, der auf die objektive
Spitze mit 20 Sekunden Rückstand einlief.
Großer Verlierer in dieser Klasse war der Sport, denn Max Kögler war der beste Sportler und musste sich am Ende dank der schlechten Schießstände, die mehrfach im gesamten Wettbewerb für Diskussionsbedarf
sorgten, sogar mit dem undankbaren 4. Platz begnügen.
In Hinblick auf die Staffelwettbewerbe der Deutschen Meisterschaft hat Bayern den Luxus von vier bärenstarken Jungs.
Trotz 700 Extrametern: Maja holt Silber
Am liebsten hätte Maja Ehrmann ihr Gewehr nach dem ersten Liegendschießen mit vier Fehlschüssen wahrscheinlich nach vorne geworfen. Doch sie biss sich weiter durch, musste aber beim zweiten Liegendschießen abermals mit drei Fehlern einen Tiefschlag verkraften. Von einer konstanten Steigerung darf aber gut und gerne gesprochen werden, denn die beiden Stehendeinlagen reihten sich mit 2 und 1 Fehler fast schon perfekt ein. Ihrer läuferischen Konstanz ist es zu verdanken, dass sie den 2. Rang am Ende feiern konnte. Zehn Strafrunden waren in dieser Klasse das höchste Strafergebnis, da wirken die 3:02 Minuten Rückstand auf Gold beinahe schon winzig. Umso schöner ist es, wenn dann bei der Siegerehrung die Medaille um den Hals baumelt.
Rang 3 aber ohne offizielle Wertung
Zwei echte Granaten teilten sich in der Klasse Herren 2 die ersten beiden Plätze. Der treffsichere Matthias Raab (SG Gumbertus im TSV Grombühl), seinesgleichen bayerischer Vizemeister und Thorsten
Gorges (HSG München), seines Zeichen neuer Bayerischer Meister und Schnellschützenkönig im entscheidenden Schießen belegten die ersten beiden Plätze. Für Sebastian Ernst ging es daher schnell nur
noch um den dritten Rang, denn auch sein Einstieg in den Wettkampf mit vier Strafrunden im gesamten Liegendschießen war sicherlich alles andere als geplant. Den Rückstand darauf konnte er aber nicht
mehr herauslaufen, wenngleich das Stehendschießen mit einem einem Fehler und einer fehlerfreien Abschlussserie ganz nach dem Geschmack des Bayerischen Vizemeisters des Vorjahres in dieser Disziplin war.
Insgesamt waren in der Klasse Herren 2 nur diese drei Läufer am Start, da zahlreiche Läufer aus terminlichen Gründen nicht antraten oder die Strecke sogar aufgrund der Bedingungen mieden.
Respektable Leistung für Marina
Dass in der Damenklasse eigentlich nur zwei Starterinnen für die ersten beiden Plätze in Frage kamen, zeigte die Ergebnisliste eindrucksvoll. Die bayerische Meisterin Anna Wieser (Burgschützen Burgrain) war hier das Maß der Dinge. Einzig Annita Flack (HSG München) war ansatzweise in der Lage Paroli zu bieten. So konnte sich die Virnsbergerin Marina Strauß einzig auf sich selbst konzentrieren. Aber sie folgte leider dem Virnsberger Wochenendtrend und verfehlte ordentlich Ziele. Fünf Scheiben blieben im Liegendschießen stehen, so dass sie sich sehr schnell vom Gedanken verabschieden musste um Platz vier laufen zu können. Aber auch die Konkurrenz patzte am Schießstand fleißig, so dass die Strafrunden nicht so sehr ins Gewicht fielen. Spiegelbildlich gesellten sich auch im Stehendanschlag noch einmal fünf Schießfehler hinzu, so dass Marina zwischenzeitlich sogar auf Rang 6 abrutschte. Das stabile Laufen auf der sehr fordernden Strecke mit den ungeliebten Kamelhügeln ermöglichte es aber ihr, dann doch noch Rang 5 in Beschlag zu nehmen.
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