SV Virnsberg News
Abteilung Sommerbiathlon
Quo vadis, Sommerbiathlon Teil 2: DSB gibt Marschroute nach erstem Statement vor

Mitte Februar trafen sich, wie auf sv-virnsberg.de berichtet, in München die Vertreter der bayerischen Sommerbiathlonvereine innerhalb des BSSB zu einer Bestandsaufnahme auf der Olympiaschießanlage in München/Hochbrück. Dass sich daraus schnell ein mittlerer Krisengipfel entwickeln würde, nachdem die Pläne des DSB in Hinblick auf die Zukunft der Sommerbiathlondisziplinen bekannt wurden, war abzusehen. So stand unter anderem die Fortführung der Deutschen Meisterschaft in Frage. Schlimmer traf es die Kaderathleten der Sommerbiathleten, denn nach dem Wegfall der KK-Disziplin aus dem internationalen Bereich, wurde hier das Ende beschlossen. Um vermehrt auf das neue Steckenpferd ISSF Target Sprint setzen zu können, richtete der DSB seine kompletten Anstrengungen auf diese neue Disziplin aus. Das Schießen mit Einzelladern widerspricht aber eindeutig dem bayerischen Verständnis von Sommerbiathlon, weswegen sich auch hier reger Widerstand auftat. Jetzt wurde auf der Homepage des DSB erstmals kurz Stellung zur Zukunft des Sommerbiathlons innerhalb des DSBs bezogen. Eine leichte Entwarnung kann vermeldet werden. So heißt es im Wortlaut:

Die Deutschen Meisterschaften Sommerbiathlon über 10 und 50 Meter werden weiter vom DSB ausgerichtet. International wird der DSB jedoch nur noch im Target Sprint Wettbewerb vertreten sein. Hintergrund ist, dass die Internationale Biathlon Union (IBU) den Sommerbiathlon komplett aus seinem Angebot gestrichen hat, während der Schießsport-Weltverband ISSF den neuen und sehr attraktiven Wettbewerb Target Sprint fördert.
Quelle : http://www.dsb.de/aktuelles/meldung/5804-Ein-.../

DSB unbeirrt: Target Sprint ist die Zukunft


Diese drei Sätze fanden sich im Bericht zur Vorstellung des Budgetplans 2015. Für die Disziplin KK hat sich an der Lage nichts geändert, auch ist der Leistungsbereich Sommerbiathlon in seiner klassischen Art durch diese Entscheidung abgestorben worden. Mit dieser Sichtweise steht der DSB international allerdings recht einsam da, denn in den Nachbarländern, vor allem im ehemaligen Ostblock boomt der Sommerbiathlon mit dem Kleinkaliber. Für den Luftgewehrbereich hat sich die Situation entspannt, ist doch die Fortführung der so prestigewichtigen Deutschen Meisterschaft erst einmal gesichert.
Das unbeirrte Setzen auf den ISSF Target Sprint wird auch zukünftig die Leitlinie des DSB sein. Der oberste Verband verspricht sich dadurch eine junge dynamische Sportart, die in der Öffentlichkeit aufgrund der Beliebtheit der großen Schwester Winterbiathlon für Interesse am Schießsport sorgen soll. Einzellader widersprechen aber eindeutig dem Reiz, was Biathlon ausmacht. Fraglich darf auch die geplante Vermarktung des Target Sprints sein. So ist angedacht, diese Disziplin auf Leichtathletikplätze, also Bahnrunden, auszutragen, was ebenso dem Charme des Winterbiathlons und vor allem des Sommerbiathlons Cross widerspricht. Etwaige Genehmigungen und behördliche Auflagen für Schießstände in Leichtathletikbahnen sind hierbei noch gar nicht angesprochen worden, so dass sich die Austragung abermals auf wenige Orte beschränken dürfte.
Das größte Hindernis bei einer angeblichen Vermarktung dürfte der Deutsche Schützenbund aber selbst sein. Der zahlenmäßig größten Disziplin Luftgewehr mit der sehr zuschauerfreundlichen Bundesliga wurde bereits in der Vergangenheit jede Vermarktung durch den Verband versagt. Dies wird auch aller Voraussicht nach weiterhin so beibehalten, also allen Marketingbestrebungen eine Absage erteilen. Ob nun ausgerechnet der noch so unbekannten und dünn besetzten Disziplin Target Sprint hierbei durch finanzielle Mittel eine enorme Image- und Marketingkampagne verpasst werden soll, ist daher mehr als fraglich.

Christoph Strauß      23.03.2015, 20:57 Uhr | Update: 05.03.2020, 20:03 Uhr      Archiviert am 29.01.2016
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