Die Wirtschaftsschule Ansbach beging am Dienstag, 23. Juli ihren Sportaktionstag beim SV Virnsberg. Neuland betrat das beinahe 100-köpfige Lehrer- und Schülerteam an diesem Tag, als die Ansbacher sich am Sommerbiathlon probierten. Die letzte Woche vor den Sommerferien steht bei der Wirtschaftsschule Ansbach ganz im Zeichen des Sportes. Am Tag vor dem Sommerbiathlon in Virnsberg stand Fahrradfahren auf dem Plan, einen Tag später ging es zum Kajakfahren auf die Altmühl. Die Schülerinnen und Schüler hatten es ihrem Lehrer Gerd Wörner zu verdanken, der selbst Fan und Teilnehmer am Virnsberger Sommerbiathlon ist, dass ihr Sportaktionstag sich einer neuen Sportart widmete. Die Ansbacher Sport- und Klassenlehrer wollten die Chance nutzen und diese interessante und zugleich doch recht unbekannte Sportart ihren Schülern näher bringen.

Faszination Biathlon - So einfach wie im Fernseh ist es doch nicht

Die Vorstandschaft um Michael Strauß und Sabine Naus fand diese Aktion sehr unterstützenswert, weshalb ein Orgateam von beinahe 15 Mitgliedern sich an diesem Tag Urlaub nahm, um den Schülern ein ansprechendes Programm an zu bieten. Nachdem die Schüler mit zwei Bussen in Virnsberg ankamen, erklärte 1. Vorstand Michael Strauß ihnen erst einmal den Ablauf des Tages. Auf dem Programm stand sowohl das theoretische Einweisen in das Sportschießen mit dem Luftgewehr als auch das sich anschließende Trainingsschießen beim Sommerbiathlon. Um das Gefühl für den Sommerbiathlon noch zu schärfen, gab es am Ende der Theorie und Übung noch einen Wettkampf zwischen den verschiedenen Schülerstaffeln. Wie immer achtete auch hier der SV Virnsberg auf die nötigen Bürokratien und es erhielt jeder Teilnehmer eine Tagesversicherung des BSSB.
Gerd Wörner dankte dem SV Virnsberg für die Möglichkeit, Sommerbiathlon auszuprobieren und sprach auch das Dauerthema im Schießsport an, dass Sportschießen in Verbindung mit Schulklassen meist negativ besetzt wäre. Dass das ganz anders ist, "das soll der heutige Tag zeigen, wo ihr (die Schüler) einmal ausprobieren könnt, wie viel Konzentration und Verantwortung nötig ist, um erfolgreich Biathlon auszuüben", so Wörner. Nach anfänglicher, allgemeiner Skepsis gegenüber dem Sportschießen, kam schnell großes Begeisterung, Interesse und Ehrgeiz bereits bei der Einweisung zum Schießen auf. Die Mädels und Jungs der Wirtschaftsschule wollten schnell mehr als nur die Scheibe treffen und es entpuppten sich zahlreiche Talente unter ihnen. Für den Schützengau Ansbach dürfte sich auch das Interesse positiv auswirken, so fragten viele Neuschützen nach Schützenvereinen in der direkten Umgebung ihres Heimatortes oder berichteten von ersten Erfahrungen im Sportschießen bei den selbigen, so dass sich diese Vereine vielleicht erneut über das ein oder andere Wiedersehen eines Jungschützen freuen dürfen.

Nach der Theorie stand das Schießen am Biathlonschießstand an. Dabei merkten die Biathlonaspiranten schnell, dass der Winterbiathlon vor dem Fernseh deutlich leichter aussieht, als es die praktische Umsetzung in Wirklichkeit ist. Die Standaufsichten erklärten den Schülern den Schießvorgang und Technikgrundlagen, die in der Kürze relativ gut umgesetzt wurden. Auch die ein oder andere Lehrkraft versuchte sich am Luftgewehr auf die Klappscheiben und durfte sich bei Fehlschüssen Spott von den eigenen Schülern abholen. Auch hier war der Ehrgeiz schnell geweckt, und so gaben sich viele nicht mit nur zwei oder drei Treffern zufrieden und feilten an ihrer Technik, bis letztendlich alle Klappscheiben fielen. Damit das Erlernte auch gleich in die Praxis umgesetzt werden konnte, wurde, auch wenn das Wetter bei 32 °C sehr sommerlich war, eine verkürzte Biathlonstrecke ausgeschildert, auf der nun ein Wettkampf zwischen den Schülern statt fand.

"Ja, das macht echt Spaß!"

Die Lehrkräfte übernahmen die Zeitnahme beim Wettkampf und der SV Virnsberg stellte mit seinen biathlonerprobten Standaufsichten das Personal am Schießstand. Die Wirtschaftsschüler gaben trotz der hohen Temperaturen auf der Strecke alles und feuerten sich gegenseitig lautstark am Schießstand an, so dass schnell das bekannte Biathlonfeeling aufkam. Und so wundert es kaum, dass die Resonanz durch die Bank äußerst gut ausfiel. Von fachkundigen Fragen über die Sportgeräte, bis hin zu Anfragen über das Biathlontraining mussten die SVV-Schützen Rede und Antwort stehen und wickelten den Biathlonwettkampf der Schüler ab.
Gegen 15 Uhr war der Sportaktionstag beim SV Virnsberg schon beinahe zu Ende. Gerd Wörner hatte große Worte des Lobes für den SV Virnsberg übrig, die durch lautes Klatschen der Schüler unterstrichen wurden. Aber auch der 1. Vorstand des SV Virnsberg, Michael Strauß, machte den Ansbacher Schülern ein großes Kompliment für deren Begeisterung, Disziplin und Interesse am Sportschießen beziehungsweise Sommerbiathlon. Und so schlossen sowohl die Lehrkräfte, als auch der SV Virnsberg eine Wiederholung dieser Art im nächsten Jahr nicht aus.

Besser als "Tag des offenen Schützenhauses"

Der SV Virnsberg hat an diesem Tag das Sportschießen und den Sommerbiathlon wieder einer großen Gruppe zumeist Schießsportunwissender näher gebracht und ist dabei auf große Resonanz gestoßen. Im Vergleich zur Aktion "Tag des offenen Schützenhauses" des DSB, konnte unser kleiner Verein mit dem Sportaktionstag eine sehr große Anzahl an Schießsportneulingen erreichen, das in einer anderen Form so nicht möglich und auch weniger erfolgreich gewesen wäre. Der SV Virnsberg geht somit wieder einmal neue und vielversprechende Wege, den Schießsport im Allgemeinen nach Außen in einem anderen, besseren und moderneren Licht darzustellen. Wenn man die positive Resonanzen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte zusammen fasst, so ist den Virnsberger Schützen dies wieder einmal perfekt gelungen. Auch in Zukunft wird der SV Virnsberg für derartige Aktionen ein offenes Ohr haben und diesen Weg der Öffentlichkeitsarbeit weitergehen.