Nach dem verregneten Staffeltag, der dazu noch eine kleine sportliche Enttäuschung mit sich brachte, konzentrierte sich das Team Virnsberg am darauffolgenden Samstag auf den Sprintwettkampf. Hier durften sich die SVV-Sportler berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Mit neun Aktiven war der SV Virnsberg so zahlreich vertreten wie noch nie, auch wenn Jonas Pauly aufgrund einer Verletzung ausfiel und die Hoffnungen auf Medaillen noch ein bisschen weiter nach oben hätte treiben können.
Ergebnisse Sprint LG
Ergebnisse Sprint KK
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Yes! Nico holt sich die erste Medaille mit Fotofinish
Nach dem gestrigen Staffel-Schießen waren die Sorgen von der Deutschen des vergangenen Jahres bein Nico wie weggeblasen. Das Schießen klappte wieder und dank seiner Laufstärke und der persönlichen Betreuung durch Dominik Mages konnte Nico auch im Laufen noch einmal zulegen. Einem starken Rennen stand also nichts im Weg. Als im Liegendschießen auch noch eine saubere Null für Nico kam, wuchs die Zuversicht noch ein bisschen mehr. Im Stehendschießen blieben dann allerdings zwei Scheiben stehen, das höchste der Gefühle, wenn der Virnsberger noch einmal in die Medaillenvergabe eingreifen hätte wollen. Und so powerte er sich, getrieben von den Virnsberger und Wörnitzer Anfeuerungsrufen, auf der letzten Runde komplett aus. Die Zurufe ließen ihn wissen, dass sein Rückstand auf den bis dato Dritten Philipp Vogel nur minimal sei. Ein Schlussspurt der seines Gleichen suchte belohnte Nico dann mit der erlösenden Anzeige auf der Stadionleinwand. 0.2 Sekunden vor Philipp Vogel ging Nico auf den Bronzerang und hatte somit die erste Medaille für sich bei bayerischen Biathlonmeisterschaften und die erste für den SV Virnsberg an diesem Wochenende sicher. Die Freunde war ihm sichtbar anzumerken.
Sein Debüt gab Ingo Warkus. Der Petersauracher im Virnsberger Dress ging das Rennen solide an und beschehrte sich eine fehlerfreie Einlage
zum Auftakt im Liegendanschlag. Ganz vorne konnte er aber nicht mitmischen, dazu war das Tempo einfach zu hoch. Die Hoffnungen auf eine Platzierung
musste Ingo auch aufgeben, als er nach dem Stehendschießen gleich dreimal in die Strafrunde abbiegen musste. Mit 17:46.2 Minuten kam er als
19. ins Ziel. Grund zur Freude hat er aber dennoch, denn er blieb knappe vier Sekunden unter dem Limit zur
Deutschen Meisterschaft im Juli.
Nach dem Malheur des Staffelwettkampfes mit einer falsch gelaufenen Runde galt Majas Fokus nun dem Sprint.
Als 2000er Jahrgang war Maja eine der Jüngsten im Feld und das machte sich vor allem körperlich bemerkbar. Dennoch hielt sie das von Beginn an
hohe Tempo, blieb nach den ersten fünf Schuss aber aufgrund eines Fehlers deutlich hinter der Spitze zurück. Die schoss durchgehend null Fehler
und somit musste Maja mit einem Schießen par excellence im Stehendanschlag dagegen halten, was ihr mit fünf Treffern auch gelang. Ganz konnte sie
der Konkurrenz aber nicht mehr folgen, mit einem Rückstand von 1:48.3 auf die starke Siegerin Helena Kindermann, sie leistete sich sogar zwei Fehler
im letzten Schießen, überquerte Maja die Ziellinie und landete auf Rang 6.
Erster Sprint gemeistert
Zusammen mit Ingo Warkus waren insgesamt vier "Neue" bei den Bayerischen Meisterschaften dabei. Im Juniorenbereich zählte Dominik Emmert dazu.
Der laufstarke Neuzugang machte in diversen Läufern auf sich aufmerksam und eignete sich innerhalb kurzer Zeit ein solides Schießen an. Nach der
Staffel am Vortag ging es für ihn nun über vier Kilometer im Sprint. Er reihte sich bis zum Schießstand in der Mittelgruppe ein und ließ eine Scheibe
stehen. Die 70 Meter Strafrunde ließ ihm die Position im Mittelfeld. Dort musste er aber Plätze einbüßen, denn nachdem Stehendschießen musste Dominik noch einmal
140 Extrameter abspulen, die ihn nun endgültig weiter zurück warfen. Auf Rang 12 reihte er sich im Ziel ein und musste 3:09.6 Minuten Rückstand auf den Gewinner
Korbinian Sautter hinnehmen. Dennoch für ihn ein Erfolg und bis zur Deutschen kann Domi noch am Schießen üben.
Bei den Damen über drei Kilometer startete Katharina Naus für den Virnsberger Schützenverein. Auch sie ist noch nicht lange beim Sommerbiathlon,
brauchte sich aber bei ihrer ersten Meisterschaft nicht verstecken. Sicherlich waren die Läuferinnen mit Nationalkadererfahrung eine Nummer zu groß für unsere
Katha, aber die Erfahrung zählt. Einen Schießfehler im Liegendschießen und zwei im letzten Schießen brachten der Virnsbergerin 210 Extrameter ein.
Insgesamt wurde im Feld äußerst sicher geschossen. Von acht Schützen blieben fünf komplett ohne Fehler. Umso beachtlicher, dass Katharina mit einem Fehler
weniger durchaus auf den vierten Platz springen hätte können, denn der war nur 22 Sekunden entfernt, also ziemlich genau eine Strafrunde. Hätte, hätte, Fahrradkette -
für den Einstand muss sich Katharina aber mit einem 7. Platz nicht krämen und darf sich auf die Deutsche in Bayerisch Eisenstein freuen.
In der Altersklasse Herren 1 war ebenso noch ein neuer des Virnsberger Teams zu finden. Waldemar Kaiser fand mit dem Sommerbiathlon seine Passion und
ging dementsprechend motiviert in der Chiemgau Arena an den Start. Vier Kilometer im zweitschnellsten Feld überhaupt warteten auf ihn. Im sonst so
sicheren Liegendschießen schlichen sich zwei Fehler bei ihm ein. Ein Sturz auf der Crossstrecke zur Wand kosteten auch körperlich Körner doch "Waldi" biss sich durch
und zeigte mit null Fehlern noch einen perfekten Schießabschluss. In der Schlussrunde mobilisierte er die letzten Kräfte zu seinem ersten Finish und ging
als 15. über die Linie. Für die Deutsche reichte es aber nicht, sein Rückstand auf den neuen Bayerischen Meister betrug 6:30.7 Minuten.
Beeindruckend: Dominik Mages macht den Titel mit gigantischem Vorsprung klar
Nach dem Vizemeistertitel im letzten Jahr gab es für Dominik Mages nur ein Ziel,
das da hieß Platz 1. Ihm auf Augenhöhe konnte nur der Vorjahressieger Albert Hinterstoisser begegnen. Einzig Dominik Mages blieb die Ehre
im Sprint alle Scheiben zu treffen und somit war es einfach unmöglich für die Konkurrenz den amtierenden Deutschen Meister im Sprint
auch nur in Ansätzen gefährlich zu werden. Domi spielte seine Laufstärke nicht komplett aus aber die Dominanz von 52.7 Sekunden Vorsprung
auf Hinterstoisser war deutlich. In 15:55.0 Minuten nötigte anderen Läufern sogar das Prädikat "Weltklasse" ab. Neuer bayerischer Meister vom
SV Virnsberg: Dominik Mages!
Für Thomas war das Rennen beinahe schon nach dem Liegendschießen gelaufen. Viermal musste er in die gehasste Strafrunde abbiegen und hatte somit bereits
nach dem ersten Schießen alle Chancen auf mehr verspielt. Auch ein Fehler im Stehendschießen verwehrte ihm die so sehnlichst erwünschte Null beim Schießen.
Hinter Dominik Mages blieb er 7:33.0 Minuten zurück, zweieinhalb Minuten über der Qualifikationsgrenze zur Deutschen. Mit den zweitmeisten Schießfehlern
musste sich der bayerischeste aller Virnsberger Läufer mit Rang 12 zufrieden geben. Sein Kommentar zur Zeit des teaminternen Siegers: "Der spinnt!".
Wieder keine Doppelnull
Wie fallen doch für unsere Ikone Robert Strauß doch eigentlich zu jeder Tag- und Nachtzeit die Scheiben. Selten, dass Robert auch nur einen Fehler im Schießen aufweist, doch immer bei der Bayerischen weicht das Biathlonurgestein von dieser Routine ab. So auch im Sprint in der Herren-Altersklasse. In seiner Paradedisziplin, dem Liegendschießen, blieben gleich zwei Scheiben stehen, die spürbar an ihm nagten und ihm auch gleich etwas Wind aus den Segeln nahmen. Da half auch keine Null mehr im Stehendschießen um sich noch unter die Marke von fünf Minuten Rückstand auf den Ersten Franz Staudhammer zu schieben. Auf seine Siegeszeit von 17:53.3 Minuten fehlten Robert nach vier Kilometern und zwei Schießeinlagen 6:47.5 Minuten. Auf Rang 22 muss er heuer erneut auf eine Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft verzichten.
Jetzt auch noch im KK: Domi holt Silber
Als ehemaliger RWS-Schütze kennt sich Dominik Mages auch mit dem Kleinkaliber aus. Und so liegt die Versuchung nur all zu Nahe, sich auf der legendären Schießbahn in Ruhpolding auch in der KK-Disziplin zu messen. Einziger Nachteil: Domi hat entgegen aller anderen Starter einen Einzellader, der beim Nachladen schon deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Doch auch im letzten Jahr, als Domi mit einenm LG-Einzellader startete und Silber holte, wollte er es einfach versuchen. Nach den vier Kilometern am Vormittag ging es also auf die gleiche Strecke nur wenige Stunden später. Auch hier hatte Domi, wie sich später heraus stellte, nur einen Konkurrenten. Christian Moser hatte im Liegendschießen einen Fehlschuss weniger als der Virnsberger und den Vorteil eines Mehrladers. Davon unbeeindruckt spulte Domi seine zwei Strafrunden nach dem Liegendanschlag ab und versuchte über das Laufen wieder Anschluss zu finden. Doch Moser war auch läuferisch stark unterwegs und ließ Dominik nur die Führung ein einziges Mal vor dem ersten Schießen, ansonsten führte er das Feld unangefochten an. Beide Athleten mussten im abschließenden Stehendschießen jeweils noch einmal kreiseln, ehe sich Christian Moser als neuer bayerischer Meister im Ziel feiern lassen durfte. Domi holte bei seinem ersten Start in der KK-Klasse den bayerischen Vizetitel und kam 50.9 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Im Vergleich zum Luftgewehr war er fast zwei Minuten langsamer. Egal: Wieder ein genialer Erfolg für den erfolgreichsten Virnsberger Biathlet.
Ergebnisse Sprint
Nico Ehrmann | Jugend männlich | 0 | 2 | 13:38.1 Minuten | +48.0 | 3. Platz |
Ingo Warkus | Jugend männlich | 0 | 3 | 17:46.1 Minuten | +4:56.1 | 19. Platz |
Maja Ehrmann | Jugend weiblich | 1 | 0 | 1:48.3 Minuten | +1:48.3 | 6. Platz |
Dominik Emmert | Junioren | 1 | 2 | 20:20.2 Minuten | +3:09.6 | 12. Platz |
Katharina Naus | Damen 1 | 1 | 2 | 17:32.7 Minuten | +4:22.3 | 7. Platz |
Waldemar Kaiser | Herren 1 | 2 | 0 | 24:04.7 Minuten | +6:30.7 | 15. Platz |
Dominik Mages | Herren 2 | 0 | 0 | 15:55.0 Minuten | +00:00.0 | 1. Platz |
Thomas Ehrmann | Herren 2 | 4 | 1 | 23:28.0 Minuten | +7:33.0 | 12. Platz |
Robert Strauß | Herren AK | 2 | 0 | 24:40.8 Minuten | +6:47.5 | 22. Platz |
Dominik Mages | Herren 2 KK | 2 | 1 | 18:04.4 Minuten | +50.9 | 2. Platz |
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